FC Bayern
Es gibt ja mal wieder eine Auseinandersetzung in der Bundesliga weil "die großen" die letzte Ausländerbeschränkung gekippt haben. (Ich erinnere mich da noch an so eine Kampagne für die WM, deutsche Spieler stärken......)
Nach einigen Aussagen pro und kontra, auch in Richtung Bayern gerichtet, fühlen sich die Herren "Global Players" dazu genötigt den Rest der Buli mal wieder als insgesamt andere Kaste hinzustellen.
Zitat Rummenigge: "Wenn sich diese Haltung des Herrn Bruchhagen in der Bundesliga durchsetzt, werden wir konkret erwägen, ob wir weiterhin so zur Zentralvermarktung stehen. Wir lassen uns nicht beleidigen, weil wir auf wahnsinnig viel Geld verzichten. [...] Wenn wir morgen zu Herrn Kofler von Premiere gehen und er den FC Bayern exklusiv live übertragen kann, dann sind unsere TV-Einnahmen drei, vier Mal so hoch, sie liegen dann bei 75 bis 100 Millionen Euro."
Dann bitte, bitte macht das doch. Auf die paar Spiele kann ich gerne im Free-Tv oder sonstwo verzichten. Dann schauen halt die verbliebenen 150 Premiere-Abonnenten zu (allesamt FCB-Fans, aber keine Bayern) wie schlechte Spiele mit Suff 1:0 gewonnen werden. und der FC kann mit den Millionen Mehreinnahmen noch ein paar Topp-Stars holen mit denen er aber abermals nicht die CL gewinnt.
Die Vorstands-mafiosi mitglieder vom FCB haben ja schon ein mal eine Euro-Liga gefordert, da die Bundesliga für den FCB zu mickrig, provinziell und Primitiv ist. Mittlerweile bin ich auch dafür. Und wenn der FCB dann auch nicht mehr an Lizenzen gebunden ist kann er sich wie seine italienischen und spanischen Pendants hoch verschulden und Stars en massé kaufen.
Dann wäre hier Ruhe und man müsste keinen Hoeneß mehr ertragen (also den einen, unerträglichen) der bei jedem miserablen Spiel des FCB's die Schuld bei den Schiedsrichtern sucht oder gar eine Verschwörung vermutet. Man denke nur an seine Anschuldigen als der SVW die Hamburger recht wegnietete, die Norddeutschen hätten sich gegen die Bayern verschworen. Das der FCB aber ausgerechnet einmal unter Schützenhilfe von Unterhaching (naja, Schützenhilfe ist das falsche Wort, die haben sich die Bude zuballern lassen) Meister geworden ist hat er an der Stelle schlicht vergessen. Nur gut das die Bremer es ihnen beim nächsten Spiel mit 3:0 gezeigt hatten. In München. Ich bin nun kein Werder Fan, aber an dem Tag hab ich mich grün gefreut.
Normal bin ich bei Fussballthemen nicht so leidenschaftlich. Verstehe auch nicht wie sich manche wegen Fussi auf die Mütze hauen, aber den Link enthalte ich euch nicht vor.
Nachtrag:
Eine Polemik aus gegebenem Anlaß.
Jeder Fußballfan weiß es intuitiv. Es ist nicht nötig, es auszusprechen. Keiner zweifelt daran. Und doch gibt es das Bedürfnis, es ein für alle Mal festzustellen: Es gibt keine Bayern-Fans. Ohne Zweifel, es gibt Menschen, die sich einbilden, Fans von Bayern München zu sein. Ihrem äußeren Verhalten nach könnte man sie auch als solche wahrnehmen. Sie tragen die Trikots ihrer Mannschaft, jubeln bei Treffern für ihr Team, lesen in der Zeitung jede noch so unwichtige Meldung über ihren Verein und fiebern dem nächsten Spieltag entgegen. Aber ihnen fehlt doch das Eigentliche, die Essenz des Fan-Seins: Verzweiflung.
Es gibt keine Anhänger des FC Bayern, die jemals von diesem Gefühl gepackt wurden. Über Tage hinweg wie gelähmt zur Arbeit zu gehen, im Kopf nur der Gedanke an die drohende Niederlage, das endgültige Aus, den Abstieg, den verpaßten Aufstieg oder UEFA-Cup-Platz. Bayern-Anhänger haben immer eine Gewißheit, die sie immun macht gegenüber jedem Gefühl der Angst und der Ausweglosigkeit. Sie wissen, ihr Klub kann jede verpaßte Chance nachholen. Wenn nicht diesmal, dann eben nächste Saison. Was soll's, wir holen uns schon die richtigen Leute.
Es gibt keinen Bayern-Anhänger, der jemals mitansehen mußte, wie sein Team zum sechsten Mal in Folge verliert. Kein Bayern-Anhänger saß jemals zitternd vor dem Radio und fürchtete sich davor, daß der Reporter ein Tor aus einem Stadion verkündet, in dem sein Klub gerade das überlebenswichtige 0:0 über die Zeit zu retten versucht. Ein Erlebnis, das am Samstag den Fans des VfL Wolfsburg, sofern es diese geben sollte, zuteil wurde, als Elber in der 87. Minute doch noch traf - für Bayern, versteht sich.
Natürlich, Bayern hat schon bittere Niederlagen hinnehmen müssen, etwa 1982 im Europacup-Finale gegen Aston Villa. Oder 1987 gegen Porto. Mehrfach wurde die Meisterschaft knapp verpaßt. Aber dieses Gefühl, das 30.000 Werder-Fans ergriff, als Kutzop den Elfmeter an den Pfosten setzte, werden Bayern-Anhänger nie erleben. Kein Bayern-Anhänger wird je verstehen, was die Frankfurter Fans 1992 durchlitten, als ihr Team in Rostock die Meisterschaft verspielte. Dieser Aspekt der verzweifelten Hingabe fehlt jedem, der sich für den FC Bayern entschieden hat. Und höchstwahrscheinlich ist es gerade das, was diesen Verein für Millionen Menschen so attraktiv macht.
Der natürliche Grundzustand des Bayern-Anhängers ist also nicht Verzweiflung, das Gefühl der Ausweglosigkeit und Schwäche, sondern Bayern-Anhänger leben in einem Ausgangszustand der Arroganz und Überlegenheit. Verzweiflung wegen und durch ihren Fußballclub ist diesen Menschen vollkommen fremd. Bayern-Anhänger sind keine Fußballfans, sondern Feiglinge, unfähig zu wahrer Hingabe, die das Risiko einschließt, tief enttäuscht zu werden.
Johannes Keller
taz Nr. 5646 vom 28.9.1998 Seite 18 Leibesübungen 89 Zeilen
Kommentar Johannes Keller
© Contrapress media GmbH
Nach einigen Aussagen pro und kontra, auch in Richtung Bayern gerichtet, fühlen sich die Herren "Global Players" dazu genötigt den Rest der Buli mal wieder als insgesamt andere Kaste hinzustellen.
Zitat Rummenigge: "Wenn sich diese Haltung des Herrn Bruchhagen in der Bundesliga durchsetzt, werden wir konkret erwägen, ob wir weiterhin so zur Zentralvermarktung stehen. Wir lassen uns nicht beleidigen, weil wir auf wahnsinnig viel Geld verzichten. [...] Wenn wir morgen zu Herrn Kofler von Premiere gehen und er den FC Bayern exklusiv live übertragen kann, dann sind unsere TV-Einnahmen drei, vier Mal so hoch, sie liegen dann bei 75 bis 100 Millionen Euro."
Dann bitte, bitte macht das doch. Auf die paar Spiele kann ich gerne im Free-Tv oder sonstwo verzichten. Dann schauen halt die verbliebenen 150 Premiere-Abonnenten zu (allesamt FCB-Fans, aber keine Bayern) wie schlechte Spiele mit Suff 1:0 gewonnen werden. und der FC kann mit den Millionen Mehreinnahmen noch ein paar Topp-Stars holen mit denen er aber abermals nicht die CL gewinnt.
Die Vorstands-
Dann wäre hier Ruhe und man müsste keinen Hoeneß mehr ertragen (also den einen, unerträglichen) der bei jedem miserablen Spiel des FCB's die Schuld bei den Schiedsrichtern sucht oder gar eine Verschwörung vermutet. Man denke nur an seine Anschuldigen als der SVW die Hamburger recht wegnietete, die Norddeutschen hätten sich gegen die Bayern verschworen. Das der FCB aber ausgerechnet einmal unter Schützenhilfe von Unterhaching (naja, Schützenhilfe ist das falsche Wort, die haben sich die Bude zuballern lassen) Meister geworden ist hat er an der Stelle schlicht vergessen. Nur gut das die Bremer es ihnen beim nächsten Spiel mit 3:0 gezeigt hatten. In München. Ich bin nun kein Werder Fan, aber an dem Tag hab ich mich grün gefreut.
Normal bin ich bei Fussballthemen nicht so leidenschaftlich. Verstehe auch nicht wie sich manche wegen Fussi auf die Mütze hauen, aber den Link enthalte ich euch nicht vor.
Nachtrag:
Das ist schon so ziemlich meine Meinung und warum ich auch immer wieder sage, FCB Fan zu sein ist einfach:
"Die Tageszeitung (taz)" vom 28.September 1998
BAYERN-FANS SIND FEIGLINGEEine Polemik aus gegebenem Anlaß.
Jeder Fußballfan weiß es intuitiv. Es ist nicht nötig, es auszusprechen. Keiner zweifelt daran. Und doch gibt es das Bedürfnis, es ein für alle Mal festzustellen: Es gibt keine Bayern-Fans. Ohne Zweifel, es gibt Menschen, die sich einbilden, Fans von Bayern München zu sein. Ihrem äußeren Verhalten nach könnte man sie auch als solche wahrnehmen. Sie tragen die Trikots ihrer Mannschaft, jubeln bei Treffern für ihr Team, lesen in der Zeitung jede noch so unwichtige Meldung über ihren Verein und fiebern dem nächsten Spieltag entgegen. Aber ihnen fehlt doch das Eigentliche, die Essenz des Fan-Seins: Verzweiflung.
Es gibt keine Anhänger des FC Bayern, die jemals von diesem Gefühl gepackt wurden. Über Tage hinweg wie gelähmt zur Arbeit zu gehen, im Kopf nur der Gedanke an die drohende Niederlage, das endgültige Aus, den Abstieg, den verpaßten Aufstieg oder UEFA-Cup-Platz. Bayern-Anhänger haben immer eine Gewißheit, die sie immun macht gegenüber jedem Gefühl der Angst und der Ausweglosigkeit. Sie wissen, ihr Klub kann jede verpaßte Chance nachholen. Wenn nicht diesmal, dann eben nächste Saison. Was soll's, wir holen uns schon die richtigen Leute.
Es gibt keinen Bayern-Anhänger, der jemals mitansehen mußte, wie sein Team zum sechsten Mal in Folge verliert. Kein Bayern-Anhänger saß jemals zitternd vor dem Radio und fürchtete sich davor, daß der Reporter ein Tor aus einem Stadion verkündet, in dem sein Klub gerade das überlebenswichtige 0:0 über die Zeit zu retten versucht. Ein Erlebnis, das am Samstag den Fans des VfL Wolfsburg, sofern es diese geben sollte, zuteil wurde, als Elber in der 87. Minute doch noch traf - für Bayern, versteht sich.
Natürlich, Bayern hat schon bittere Niederlagen hinnehmen müssen, etwa 1982 im Europacup-Finale gegen Aston Villa. Oder 1987 gegen Porto. Mehrfach wurde die Meisterschaft knapp verpaßt. Aber dieses Gefühl, das 30.000 Werder-Fans ergriff, als Kutzop den Elfmeter an den Pfosten setzte, werden Bayern-Anhänger nie erleben. Kein Bayern-Anhänger wird je verstehen, was die Frankfurter Fans 1992 durchlitten, als ihr Team in Rostock die Meisterschaft verspielte. Dieser Aspekt der verzweifelten Hingabe fehlt jedem, der sich für den FC Bayern entschieden hat. Und höchstwahrscheinlich ist es gerade das, was diesen Verein für Millionen Menschen so attraktiv macht.
Der natürliche Grundzustand des Bayern-Anhängers ist also nicht Verzweiflung, das Gefühl der Ausweglosigkeit und Schwäche, sondern Bayern-Anhänger leben in einem Ausgangszustand der Arroganz und Überlegenheit. Verzweiflung wegen und durch ihren Fußballclub ist diesen Menschen vollkommen fremd. Bayern-Anhänger sind keine Fußballfans, sondern Feiglinge, unfähig zu wahrer Hingabe, die das Risiko einschließt, tief enttäuscht zu werden.
Johannes Keller
taz Nr. 5646 vom 28.9.1998 Seite 18 Leibesübungen 89 Zeilen
Kommentar Johannes Keller
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Nachtrag II:
Hier noch etwas geniales über die Bayern-"Fans" was absolut meine Meinung wiederspiegelt.
So jetzt aber erstmal genug vom Fußball.

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